IMPLANTOLOGIE (ZAHNEINPFLANZUNG)
Wenn Ihnen ein oder mehrere Zähne fehlen, kann dies bereits beim Kauen zu Problemen führen, ganz zu schweigen von ästhetischen Defiziten. Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, fehlende Zähne zu ersetzen. Wir können die perfekte Kau-Funktion wiederherstellen oder sogar Ihr natürliches Lächeln noch schöner machen.
Fehlende Zähne können durch Einsetzen von künstlichen Zahnwurzeln (Implantaten), durch Abschleifen von gesunden Zähnen (Anfertigung von Brücken) oder durch eine abnehmbare Prothese ersetzt werden. Die Implantation ist die modernste Methode, um fehlende Zähne zu ersetzen. Sogar mehrere Zähne können durch Implantate ersetzt werden, ohne die gesunden Nachbarzähne abschleifen zu müssen. In unserer Praxis werden Straumann und Dio Implant Systeme eingesetzt.
IMPLANTAT, KRONE, ABUTMENT
Dental implant fixture is a titanium screw which, fastened into the lower or upper jawbone, functions as a new tooth root. Following a healing time of 3 to 6 months, the implant integrates into the bone (osseointegration) and becomes a safe securing means for the crown, fixed bridge, or a removable denture, for that matter.
The replacement of a missing tooth consists of 3 phases:
- implant fixture (tooth implantation, the surgical phase)
- implant suprastructure (a titanium abutment or retention bar, implant bar screwed into the implant onto which the crown, bridge or denture is placed by the dentist)
- implant-retained crown or bridge (the crown or bridge is placed on the abutment)
Wem kann ein Implantat eingesetzt werden?
Grundsätzlich kann jedem ein Implantat eingesetzt werden, der eine oder mehrere Zahnlücken hat. Kontraindikation kann schwerer, unbehandelter Diabetes, Osteoporose im fortgeschrittenen Stadium, eine Bisphosphonat – Therapie (z.B Tumorerkrankungen), starkes Rauchen, oder schlechte Mundhygiene sein. Die Implantation ermöglicht das Ersetzen der gesunden Zähne, und der/die Patient:in kann danach wieder lächeln, sprechen und sicher kauen und essen.
Wie lange dauert die Operation und wann kann man die endgültige Krone erhalten?
In unserer Praxis bevorzugen wir die zweiphasigen Implantatsysteme in 90% der Fälle, um das Risiko zu minimalisieren. Wir implantieren ausschließlich in völlig verheilten Knochen und Zahnfleisch! Während dem ersten Eingriff werden die Implantate in den unteren und/oder oberen Kieferknochen eingesetzt. Nach der Einheilungsphase (3-6 Monate) wird das Implantat durch einen kleinen chirurgischen Eingriff freigelegt, erst dann kann das Implantat mit dem Aufbau (Abutment) ergänzt werden, darauf wird die Krone, die eine natürliche Zahnfarbe hat, angebracht. Falls der/die Patient:in Dentophobie hat, gibt es bei uns die Möglichkeit, den Eingriff in Analgosedierung durchzuführen. Das Einsetzen eines Zahnimplantats wird unter Lokalanästhesie durchgeführt und dauert normalerweise 10-20 Minuten. Die Einheilungsperiode, die Osseointegration, dauert 3 Monate lang, in dieser Zeit wird der Knochen um das Implantat herum wachsen.
Kann das Implantat abgestoßen werden?
Ja, das kann vorkommen, das ist aber im Allgemeinen auf schlechte Mundhygiene, eine provisorische abnehmbare Zahnprothese (die Zahnprothese kann das Zahnfleisch beschädigen, der große Druck kann die Durchblutung des Knochens blockieren und das Zahnfleisch kann um den Implantathals herum verschwinden) oder starkes Rauchen zurückzuführen. Da das Implantat aus Titan, das ein körperverträgliches, biokompatibles Material ist, besteht, löst es keine allergischen Reaktionen aus. Es kann völlig entzündungsfrei in den Knochen inkorporiert werden.
Wie schmerzhaft ist der Eingriff?
Da der Eingriff entweder bei Lokalanästhesie oder bei Analgosedierung durchgeführt wird, ist die Operation überhaupt nicht schmerzhaft. Bei Analgosedierung ist der/die Patient:in bei vollem Bewusstsein, wird sich aber danach an nichts mehr erinnern! Die Wirkung der Lokalanästhesie lässt nach 1-2 Stunden nach. Wir können aber Schmerzmittel mitgeben, damit Sie die Schmerzen lindern können. Aber laut unseren Patient:innen ist es nicht immer nötig. Es reicht meistens, das Wundgebiet zu kühlen.
Bekomme ich Medikamente nach der Operation?
Ja, Patient:innen bekommen immer Antibiotika, Schmerztabletten, Entzündungshemmer und Mundwasser. Bei der Auswahl der Medikamente werden jeweilige Allergien und Medikamentenunverträglichkeiten berücksichtigt.
Kann ich nach der Operation eine provisorische Prothese tragen?
Ja. Die vorherige herausnehmbare Prothese ist nach einer aus einem weichen Material bestehenden Unterfütterung weiterhin tragbar. Es ist natürlich auch möglich, ein neues provisorisches Gebiss anfertigen zu lassen. Man muss aber wissen, dass unserer Meinung nach der größte Feind des Implantats der herausnehmbare Zahnersatz ist. Er kann das Zahnfleisch mit ungleichmäßig verteilten Kräften oberhalb des eingesetzten Implantats drücken und irritieren. Durch den vergrößerten Druck wird die Durchblutung blockiert und das kann zum Knochenschwund führen, unser Ziel ist aber genau die Knochenneubildung. Wir bitten Sie darum, auch wenn Sie ein herausnehmbares provisorisches Gebiss anfertigen lassen, benutzen Sie dieses nur zum Lächeln, tragen sie es möglichst nicht sehr oft, legen sie es bitte zu Hause ab und reinigen sie es bitte reichlich mit Spülen, Zahnbürste und Zahnpasta!
Werden meine neuen Zähne natürlich wirken?
Ja, Ihre neuen Zähne werden natürlich wirken. Es kommt aber oft vor, dass im Kieferknochen nicht genügend Knochen infolge eines Unfalls, von Krankheiten, Infektionen oder Zahnfleischerkrankungen vorhanden sind. Aufgrund des großen Knochenmangels kann das Implantat nicht auf den idealen Platz, auf den Platz der Wurzeln des originalen Zahns, eingesetzt werden Deshalb kann es sein, dass die Form der Brücke und der Hals der Krone nicht ganz genauso ausschauen, wie das sich der/die Patient:in vorgestellt hat. In diesem Fall muss man minimale Kompromisse eingehen. Ganz selten entscheidet sich der/die Patient:in für die 2-3 Extraoperationen und die damit verbundenen Mehrkosten. In diesem Fall muss der Knochen operativ aufgebaut und das Zahnfleisch korrigiert werden, damit der gewünschte ästhetische Effekt erreicht werden kann. Das kommt aber ganz selten vor. Heutzutage ist weiterhin die Implantation die beste Lösung als ästhetischer Zahnersatz.
Was passiert, wenn bei mir nicht genügend Kieferknochen für die Implantation vorhanden sind?
Vor der Implantation wird eine 3D Röntgenaufnahme (CT) gemacht und ein persönlicher Behandlungsplan erstellt. In den meisten Fällen haben die Patient:innen genügend Knochen. Wenn das nicht der Fall ist, dann wird der Kieferknochen mithilfe von knochenaufbauenden, knochenersetzenden Therapien aus dem eigenen Knochen des/der Patient:in oder aus künstlichem Knochen aufgebaut. In diesem Fall dauert die Heilung länger, normalerweise 6 Monate lang. Die häufigste knochenaufbauende Operation ist der Sinus Lift.
Welche Implantate werden eingesetzt?
Straumann Implantate
Hinter der Implantationstechnologie der schweizer Firma Straumann stehen ein seit 60 Jahren existierendes und in mehr als 100 Ländern präsentes erfolgreiches Unternehmen und zahlreiche professionelle Forschungsgruppen. In unserer Praxis werden auch Straumann Bone Level Implantate eingesetzt. Bei diesen Implantaten beruht die Verbindung mit dem Zwischenelement auf dem Platform-Shifting Prinzip. Dadurch kann eine Entzündung neben dem Implantat verhindert werden (Periimplantitis) Dank dem Aufbau und den speziell behandelten Oberflächen können die Straumann Implantate während der Knochenaufbautherapien eingesetzt werden. Dadurch verkürzt sich die Behandlungszeit wesentlich. Dank ihren innovativen Lösungen und klinischen Forschungen entstanden zwei Implantat-Familien, mit speziellen Beschichtungen: SLActive® und Roxolid®
Das schweizerische Unternehmen gibt auf seine Implantate bei regelmäßigen Kontrollen eine lebenslange Garantie. Sollte es Probleme mit den Straumann Implantaten geben, werden die Materialkosten rückerstattet.
DIO Implantate
In unserer Praxis werden auch DIO UF oder UF II Implantate eingesetzt. Das DIO Implantat entspricht den höchsten medizinischen und Qualitätsanforderungen: verfügt über eine gesäuerte, sandgestrahlte Oberfläche, doppelte Kontaktpunkte, und Platform Shift gegen Entzündungen. Nach dem Einsetzen des Implantats beträgt die Regenerationszeit 3-6 Monate. Das Preis-Leistungs-Verhältnis dieses Implantats ist hervorragend, es ist von höchster Qualität, bezahlbar und die Ergebnisse der klinischen Studien sind ausgezeichnet. Der Hersteller (DIO Implant Corporation, Busan) gewährleistet - bei regelmäßiger Kontrolle über 10 Jahre - eine lebenslange Garantie.
Implantationsinstrumente
W&H Implantmed SI-923
Das Gerät W&H Implantmed SI-923 ist eine chirurgische Bohrmaschine, die in der Zahnchirurgie, Implantologie, Mund-, Kiefer- oder Gesichtschirurgie verwendet wird.
Während der Implantation, nach der Betäubung bohrt der Zahnarzt ein Loch in den Kieferknochen. Mit Bohrern unterschiedlicher Größe können Löcher mit unterschiedlichen Durchmessern so lange gebohrt werden, bis die Größe des ausgewählten Implantats erreicht wird.
Die LED Lampe von Implantmed beleuchtet die Innenseite des Mundes, den zu operierenden Bereich, äußerst präzis. Dadurch werden die besten Voraussetzungen für das Einsetzten des Implantats dem Zahnarzt gesichert. Sobald das Loch mit der entsprechenden Größe erreicht wird, beginnt die zweite Phase, in der das Implantat in den Kieferknochen eingesetzt wird. Während des Bohrens des Knochens entsteht Wärme, deshalb ist die ständige Kühlung während der Operation äußerst wichtig.
W&H Piezomed SA 320 Ultraschall Chirurgiesystem
Mit dem sogenannten Piezomed steht uns eine hochmoderne ultraschallgestützte Operationstechnik „ohne Skalpell“ zur Verfügung. Die vom Ultraschallgerät übertragenen Ultraschallwellen wirken ausschließlich auf kalzifiziertes (kalkhaltiges) Gewebe wie Knochen oder Zähne ein. Hierdurch wird das Verletzungsrisiko für die umliegenden empfindlichen Strukturen wie Weichgewebe, Nerven und Blutgefäße deutlich reduziert. Gleichzeitig sorgt der Einsatz von Piezo-Ultraschall dafür, dass die postoperative Wundheilung beschleunigt wird.
Die verwendeten Instrumente erinnern ein wenig an die Handstücke einer Ultraschallzahnbürste. Sie können mit verschiedenen Aufsätzen bestückt und so perfekt an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden. Der Ultraschallgenerator überträgt feinste Ultraschallschwingungen an das „Handstück“, die das Knochengewebe sanft abtragen. In den meisten Fällen macht die Piezochirurgie den zusätzlichen Einsatz von Skalpell, Bohrern und chirurgischen Fräser überflüssig.
Die Intensität der Ultraschallschwingungen ist fein justierbar und kann deshalb genau auf die Dichte des zu behandelnden Knochens eingestellt werden. Gewebe mit anderer Dichte wie beispielsweise das umgebende Weichgewebe, Nerven und Blutgefäße bleiben von den Ultraschallwellen unberührt.
Vorteile der Piezochirurgie
Verglichen mit der Alternative zur Piezochirurgie – die Knochenbearbeitung mit Bohrern und -fräsern – ist die Piezochirurgie für die Patient:innen deutlich schonender. Sie arbeitet punktgenau, reduziert das Verletzungsrisiko und beschleunigt den Heilungsprozess.
Die Piezochirurgie zeichnet sich durch selektive, auf den Knochen beschränkte präzise Schnitte zur Knochenabtragung, Knochenentnahme und Knochenbearbeitung aus.
Die Piezo-Chirurgie erleichtert das Arbeiten in schwer zugänglichen Bereichen. Umliegende Strukturen wie Weichgewebe, Nerven und Blutgefäße werden geschont.
Die Entnahme von Knochenmaterial und Knochen-Transplantat zum Ausgleich von Knochenverlust kann durch die feine Justierbarkeit des Piezogerätes auf den tatsächlichen Bedarf beschränkt werden. Deshalb ist die Piezochirurgie sehr gewebeschonend.
Die selektiv und präzise arbeitende Piezo-Methode verringert die postoperativen Schmerzen und verursacht kaum Schwellungen.
Die Piezochirurgie eignet sich sehr gut für schwer zugängliche Bereiche.
Sowohl der Zahnarzt als auch seine Patient:innen schätzen an der Piezochirurgie, dass sie ohne Druck und die sonst in der Zahnarztpraxis üblichen Geräusche arbeitet. Dies ist besonders bedeutsam für Angstpatient:innen.
Nachteile der Piezochirurgie
Die Piezochirurgie hat gegenüber dem Einsatz konventioneller oralchirurgischen Methoden nahezu keine Nachteile, abgesehen von der Tatsache, dass das Gerät sehr teuer ist. Über Risiken oder Komplikationen der Piezochirurgie wird kaum berichtet. Vielleicht kann als Nachteil gewertet werden, dass die Behandlung mit einem piezochirurgischen Instrument etwas zeitaufwendiger ist, als eine Behandlung mit konventionellen Bohrern und Fräsern. Sie setzt außerdem eine entsprechende Expertise und Erfahrung beim Zahnarzt mit Qualifikationen im Bereich Implantologie voraus.
Osstell Beacon
Das Zahnimplantat wird im Ober- bzw. Unterkiefer verschraubt. In der Einheilphase (3-6 Monate) wächst der Knochen dicht an die Implantatoberfläche heran (Osseointegration). Bei einer länger bestehenden Zahnlücke gibt es einen „reiferen“ Knochen, dessen Knochendichte und Substanz ganz anders ist, als bei einem unlängst durchgeführten Knochenaufbau. Aus diesem Grund ist die Stabilität der eingesetzten Implantate auch anders. Die Implantatkrone oder -brücke kann nur auf einem stabilen, im Knochen verankerten Implantat gesetzt werden. Das Osstell Beacon hilft dabei, die Implantatstabilität objektiv festzustellen und den Grad der Osseointegration zu messen, ohne den Heilungsprozess zu gefährden. Es handelt sich um ein schnelles und nichtinvasives Diagnoseinstrument, das präzise Informationen liefert.